Hybrid und Remote Work sind häufiger denn je. Martine Haas, Professorin für Management, hat sich gefragt, welche Hürden diese neuen Arbeitsmodelle mit sich bringen. Sie spricht von den 5Cs, also Coordination, Culture, Creativity, Communication, und Connection. Was sind die Herausforderungen im Kontext der Kreativität? Welche Probleme können hier in hybriden Arbeitsmodellen auftreten? Und wie können wir diese lösen?

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Herausforderung 1: Digitaler Overload als Kreativitäts-Killer

Der Microsoft Work Trends Index zeigt, dass sich die Meeting-Zeit zwischen März 2020 und Februar 2022 mehr als verdoppelt hat, die Anzahl von Chats ist um 50% gestiegen. Remote Work machte die sozialen Netzwerke von Mitarbeitenden auch statischer und isolierter, Silos im Unternehmen nahmen zu.. Synchrone Kommunikation nahm ab, asynchrone Kommunikation nahm zu. Die vielen Stunden vor dem Bildschirm und die digitale Informationsflut schränkten den freien und spontanen Austausch und gedanklichen Freiraum ein, die Inspiration erst möglich machen.

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Quelle: “2022 Work Trend Index”, Survey of 31,000 people in 31 countries, Microsoft

Herausforderung 2: Uninspirierende Arbeitsumgebungen

Viele physische Büros sind noch nicht an hybride Arbeitsbedingungen angepasst. Weder konventionelle Meetingräume noch die uns allen bekannten Großraumbüros regen Austausch, Ausprobieren und freien Gedankenfluss an.

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Fotos © Adolfo Felix auf Unsplash

Herausforderung 3: Informations-Silos und Abgrenzung

Eine Studie in der Zeitschrift Nature sowie eine Untersuchung der Columbia State University, beide aus dem Jahr 2021, zeigten allerdings, dass in-person Interaktionen besser für das Brainstorming und den Beziehungsaufbau sind als Remote Work, und dass persönliche Zusammenarbeit zu mehr Kreativität führt als jene per Videokonferenz. Es kann auch passieren, dass in hybriden Teams die von zu hause arbeitende Kolleg*innen von den vor Ort Arbeitenden abgekapselt sind, was Information und Zusammenarbeit betrifft.

Lösungsansatz 1: Home Office und Office Home

Ein erster wichtiger Schritt ist, das Konzept „Büro“ neu zu denken. Tsedal Neeley, Expertin für Arbeit und Technologie an der Harvard Business School, sagt: „Das Büro sollte kein Ziel mehr sein. Es sollte ein Werkzeug sein. Digitale Tools wiederum sollten nicht nur als Technologien betrachtet werden, sondern als Orte der Gemeinschaft. Wir müssen also die Zukunft erfinden, die wir wollen, indem wir das Büro als Werkzeug nutzen, und Technologie als Ort.“

Lösungsansatz 2: Offices für die hybride Arbeitswelt fit machen

Kreativität braucht ein inspirierendes und kreativitätsförderndes Umfeld. Untersuchungen von Steelcase zeigen, dass fast zwei Drittel der Führungskräfte mehr Räume für persönliche und hybride Formen der Zusammenarbeit schaffen möchten. Was könnten diese Räume sein?

Zuerst braucht es so genannte We Spaces für informellen Austausch, zum Beispiel eine Social Area für das Teamfrühstück. Denn gerade durch informelle Kommunikation wird wichtiges Erfahrungswissen ausgetauscht und es können durch den gegenseitigen Bezug im Sprechen innovative Einfälle entstehen.
Ebenso wichtig sind Me Spaces, denn Kreativität braucht auch individuelle Fokuszeit. Das können kleine Lounge-Räume oder Telefonzellen sein, die die Leute für Deep Work oder externe Anrufe buchen können.
Moderne Büros brauchen natürlich auch Creative Spaces für gemeinsame Brainstormings, wie zum Beispiel bunt gestrichene Co-Working Räume oder Themenräume, gerne auch mit vielen Grünpflanzen.

Schlussendlich müssen große Ideen aber auch Wirklichkeit werden, und dafür braucht es Orte, an denen Menschen zusammenkommen und zusammenarbeiten, sogenannte Collaboration Spaces.. Besprechungsräume sollten optimal für hybrides Arbeiten ausgestattet sein, zum Beispiel mit einem großen Bildschirm, auf dem Anrufer gut sichtbar sind.

Lösungsansatz 3: Kreativität kann auch asynchron funktionieren

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Fotos © Chris Montgomery auf Unsplash

Brainstorming klappt auch asynchron. Die erste Ideengenerierung kann über Google-Formulare oder Microsoft-Umfragen erfolgen. Der*die Brainstorming-Moderator*in bereinigt die Ideen durch das Entfernen von Duplikaten, das Kombinieren ähnlicher Ideen oder Kategorisieren. Danach kommentieren und bewerten Teammitglieder einzeln die Ideen anhand der Kriterien Neuheit, Praktikabilität, und Nützlichkeit. Darauf folgt eine weitere Runde der Ideengenerierung. Nun kann man bei einem synchronen Treffen entscheiden, welche Ideen am sinnvollsten sind.

In a Nutshell: Wie verbessert man die Kreativität bei hybrider Arbeit?

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